logoMIKI MALÖR – Performance. Radikales Theater.

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DAS BEGEHREN ALS WILLE ZUR FALLE

Zwei Stücke. Ein Abend.
Ein Buch.

Photo: © Hannes Keller – visipix.dynalias.com

Die beiden Stücke zeigen zwei korrelierende Seiten des Begehrens.

Im Duett erhält das Wünschen ein Gegenüber und somit Gehör.

Im Solo ist das Begehren auf sich selbst geworfen und muss sich eine eigene Sprache suchen, die Sprache des Unbewussten.

So wird das Eine zum lustvollen Wettkampf,
das Andere zu einer traumhaften Bild-Reise.

Als das Wünschen noch geholfen haben wird.

Zwischen dem Hoffen auf volle Erfüllung und dem Erfahren des Mangels pendelt das Subjekt in seinem Begehren hin und her.
Da das Subjekt keine volle Befriedigung am Objekt findet, bleibt ein unauffüll­barer Rest, ein Zeichen des unzerstörbaren Begehrens. Für die Befriedigung heißt das, daß zwischen Subjekt und Objekt eine unaufhebbare Differenz bestehen bleibt – der Grund jeder Leidenschaft, die in ihrer Unbezähmbarkeit weit über das hinausgehen kann, was bei Tieren möglich ist.
Statt zu handeln, artikulieren die Subjekte ihr Begehren. Damit wird die symbolische Ordnung zu einer Instanz, die menschliches Leben erst ermöglicht.

Eine Hommage an Jacques LacanPeter Widmer,
Subversion des Begehrens (1997)

Leitung Miki Malör (Hintergund)
Spiel Gerda Schorsch, Ingeborg Schwab;
Miki Malör
Inszenierung Miki Malör; Carlos Trafic
Bühne Judith Leikauf, Karl Fehringer
Lichtdesign Edgar Aichinger
PR Patricia Thill
Fotos Armin Bardel
Netzbetreuung, Lektorat Helmut Schütz
Aktuarin Lisbeth Krytinar
Subvention Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7
Zeit, Ort Jänner 2003
dietheater Konzerthaus, Wien

1. WUNSCH und WILLE

Zwei Frauen im Wettkampf des Wünschens.
Jeden Abend neu. Improvisation pur.

Zwei Spielerinnen treffen aufeinander, die abwechselnd Wünsche äussern.
Und Jede muss das – spontan geäusserte – Begehren der Anderen befriedigen.
Es geht um Zärtliches, Schönes, um Macht und um Gier.
Fair, weil immer gegenseitig.
Wunsch als Lebensentwurf.
Eine geistige Übung.
Eine Übung der Körper.

Mit Gerda Schorsch und Ingeborg Schwab
Regie Miki Malör
  • Foto: Helmut Schütz
  • Foto: Helmut Schütz
  • Foto: Armin Bardel

2. RAUSCHEN 1 – 12

Eine Frau und ein Geheimnis in den surrealen Räumen des Begehrens.

Die Frau tut intime und geheimnisvolle Dinge.
Sie verwendet Butter, Schamhaare, Geld und Gerüche.
Rituale. Absurde Bilder. Alltagshandlungen.
Ihr Tun ist vollkommen selbstverständlich.
Ihr Tun hat keinerlei erkennbaren Sinn.
Das Narrative bleibt Subtext.
Das Surreale schafft Raum für individuelle Verdachtsmomente.

Mit Miki Malör
Regie Carlos Trafic
  • Foto: Helmut Schütz
  • Foto: Helmut Schütz
  • Foto: Armin Bardel

3. BEGEHREN

Eine Chronologie der Wünsche
Acrobat PDF 1.4 Das Buch.

Gerda Schorsch und Ingeborg Schwab sind die Autorinnen dieser Dokumentation.
Sie haben in sechs Wochen Probenzeit weit über 6000 Wünsche improvisiert und sich und einander den Großteil davon erfüllt.
Dieses Buch enthält die Mitschrift aller im Probenprozeß geäußerten Wünsche und wurde in chronologischer Reihenfolge belassen.

Wünschen ist subversiv.
Wünschen ist radikal.
Wünschen macht autonom.

Blättern sie, lassen sie sich von unseren Wünschen inspirieren, um dahinter ihre eigenen zu entdecken.

Von Gerda Schorsch und Ingeborg Schwab
Herausgeberin Miki Malör

Proben, Oktober 2002